Grassilagenwechsel
Der erste Schnitt 2020 wurde bereits geerntet/konserviert und wird auf vielen Betrieben in geraumer Zeit ans Milchvieh verfüttert. Wird die Fütterung nicht an das neue Grundfutter angepasst, können Stoffwechselerkrankungen, Klauenprobleme, sowie massive Leistungseinbußen die Folge sein. Um diesen Grundfutterwechsel optimals durchzuführen, sind ein paar wichtige Faktoren zu berücksichtigen. Grundfutteranalysen sind dabei stets unerlässlich!
DIE KENNZAHLEN DER RATION MÜSSEN ERFÜLLT WERDEN
Kein Schnitt gleicht zu 100% dem Anderen. Wie sehr sich die jeweiligen Schnitte voneinander unterscheiden, ist vollkommen unterschiedlich. Mithilfe einer Rationsberechnung kann vorab geklärt werden, wie das neue Grundfutter auszugleichen ist. Gegebenenfalls müssen neben Energie und Eiweiß auch die Faserversorgung, der Wasser-, sowie der Zuckergehalt adaptiert werden. Nur wenn diese Kennzahlen wieder die Zielwerte erfüllen, können Ihre Tiere konstante und gesunde Leistungen vollbringen.
DIE FUTTERAUFNAHME IST ZU BEOBACHTEN
Nachdem die Ration berechnet und das Kraftfutter an die neue Grassilage angepasst wurde, muss unbedingt beobachtet werden, ob die zuvor angenommene Futteraufnahme auch der tatsächlichen Futteraufnahme entspricht! Hier besteht in der Praxis ein sehr großes Fehlerrisiko. Eine verminderte, sowie eine gesteigerte Futteraufnahme können zu unerwarteten Herausforderungen führen. Sollte am Betrieb ein Mischwagen zur Verfügung stehen, ist unbedingt die Gesamtfutteraufnahme vor und nach dem Grundfutterwechsel zu vergleichen. Natürlich muss dabei auch der Trockenmassegehalt der Silage berücksichtigt werden!
DIE GRUNDFUTTERLEISTUNG MUSS ANGEPASST WERDEN.
Nachdem die Bedarfswerte der Ration angepasst wurden, muss die erfütterte Milchleistung erfasst werden. Abhängig von der analysierten Nährstoffdichte des Grundfutters und deren Schmackhaftigkeit, kann die Milchleistung daraus resultierend steigen oder fallen. Um unsere Tiere bedarfsgerecht versorgen zu können, muss der Transponder bzw. die Mischwagenration auf die neue Grundfutterleistung angepasst werden. Ob die berechnete Kraftfutterzuteilung den realen Bedarfswert der Tiere entspricht, ist mit Hilfe des BCS (body condition score) und der Interpretation der Milchinhaltsstoffe zu kontrollieren.
Ihr Lugitsch Fütterungsberater berät Sie gerne vor Ort, um einen optimalen Grundfutterwechsel zu erzielen.
Jonas Schiffer