Franz Ruckenstuhl
Wer in der Region rund um Feldbach zu Hause ist, kennt ihn, den Steirerhuhn-Grilltag, der im 2-Wochen-Turnus vor dem Lugitsch Geflügel-Frisch-Markt in Saaz/Paldau stattfindet. Von weit her duftet es nach den knusprigen Henderln, die meist schon am Vormittag ausverkauft sind. Verantwortlich dafür ist Franz Ruckenstuhl, der das Grillen jahrzehntelang zu seiner Passion gemacht hat. Jetzt, nach zwanzig Jahren als Mitglied der Lugitsch-Familie, reicht er seine Grillzange weiter. In einem Interview hat er die Jahre ein wenig Revue passieren lassen.
Red.: Lieber Herr Ruckenstuhl, zwanzig Jahre bei Lugitsch sind eine lange Zeit. Erzählen Sie uns ein bisschen etwas zu Ihrem Werdegang.
Franz Ruckenstuhl: Knapp drei Jahrzehnte war ich bei einer anderen Firma als Hendlgriller tätig. Das Grillen war für mich nicht nur Arbeit, es war auch mein Hobby. Als mein Arbeitgeber plötzlich Konkurs anmeldete, war ich gezwungen, mich um eine neue Tätigkeit umzuschauen. Mein Sohn war damals schon bei Lugitsch als Produktionsleiter tätig und so kam ich mit meinem Chef und mittlerweile gutem Freund Dieter Lugitsch ins Gespräch, der mir sofort anbot, mich einzustellen. Das freut mich bis heute noch sehr. Ich war bis zu meiner Pensionierung 2010 als Fahrer für den Geflügelhof unterwegs. Gegrillt habe ich nebenher bzw. in meiner Freizeit, weil es mir einfach viel Spaß gemacht hat. Deshalb habe ich auch nach meiner aktiven Zeit bei Lugitsch als „Steirerhuhn Grillmeister“ weitergemacht.
Red.: Mit Ihrem Grillwagen sind Sie in all den Jahren sicher sehr viel herumgekommen. Gab es das eine oder andere Highlight, an das Sie sich noch gerne zurück- erinnern?
FR.: Oh, da gab es einige. Ich war zum Beispiel mit dem Steirerhuhn-Grillexpress bei allen Roth Tankstelleneröffnungen dabei und auch die steirische Landtagswahl 2010 durfte ich mit meinem Team eine Woche lang begleiten. Fast 6000 Grillhenderln haben wir da vom Spieß geholt. Das war schon außergewöhnlich. Besonders gerne allerdings erinnere ich mich an die 100-Jahr-Feier der Fa. Lugitsch am Betriebsgelände in Gniebing zurück. Es war für mich persönlich wirklich eine große Freude, mit meiner Grillerei dabei zu sein.
Red.: Woher kam die Liebe zum Hendl Grillen eigentlich? Sie betreiben das ja nicht nur während der Arbeit sondern auch in ihrer Freizeit.
FR.: Begonnen hat alles mit einer kleinen Landwirtschaft. Wir haben Hühner gezüchtet und selbst vermarktet. Ich habe dann gemeinsam mit meinem Sohn Horst angefangen, auf einem großen Holzkohlegrill für Veranstaltungen unsere eigenen Hendln zu grillen. Mein Sohn war damals sechs Jahre alt, hat aber schon tatkräftig mitgeholfen. Wir waren eine der ersten, die in der Region mit dem Hendl Grillen begonnen haben. Fast 10 Jahre lang waren mein Sohn und ich zusammen unterwegs. Eines Tages kam dann jemand von der Firma „Steirisches Bauernhendl“ auf mich zu und bat mich, für sie auf der Grazer Messe zu grillen. Unser Grillstand war bald eine Institution auf der Messe. Das habe ich dann zwanzig Jahre lang gemacht. Viele dieser Jahre zusammen mit meiner Frau Ildiko, die meine Leidenschaft mitgelebt und mich immer tatkräftig unterstützt hat bis heute.
Red.: Es ist immer toll, Menschen zu begegnen, die Ihre Arbeit lieben. Bei Ihnen schmeckt man das auch noch. War der Abschied mit etwas Wehmut verbunden?
FR.: Naja, das Grillen war und ist mein Leben. Und die Zeit bei Lugitsch war eine tolle Zeit. Vor allem die gute Zusammenarbeit und das Miteinander muss ich an dieser Stelle erwähnen. Dafür möchte ich mich auch bei allen herzlichst bedanken. Aber ich bin älter geworden und weiß, dass zukünftig mein lieber Kollege Peter für knusprige Henderln sorgen wird.
Red.: Dann bleibt mir nur mehr, Ihnen im Namen der Kollegen und der Familie Lugitsch alles Gute für den (Un)Ruhestand zu wünschen und auch wir sagen Danke, für die zahlreichen, g´schmackigen Mittagspausen und Ihren tollen Einsatz über all die Jahre!