Energieversorgung der Milchkuh
Unsere Milchkühe vollbringen während der Laktation herausragende Leistungen. Vor allem der Stoffwechsel unserer Nutztiere wird in den ersten 100 Tagen massiv strapaziert. Neben den teilweise sehr hohen Tagesgemelken werden mitunter zB. tagtäglich auch 350 Liter Blut durch das Euter gepumpt, sowie 200 Liter Speichel produziert. Um diesen Kreislauf in einem stabilen Gleichgewicht zu halten, bedarf es einer optimalen Energieversorgung. Dies führt zu einer verbesserten Tiergesundheit und schlussendlich zu einer wirtschaftlichen Ertragssteigerung.
GRUNDFUTTER IST DIE BASIS JEDER RATION
Das Grundfutter ist in aller Regel der Hauptbestandteil einer Milchviehration. Was den Energiegehalt vom Futter betrifft, findet man hier in der Praxis massive Unterschiede. Ein Beispiel dafür ist das Grünland mit dessen Vielzahl an beeinflussenden Variablen, welche sich selbstverständlich auf den Energiegehalt des Futters und schlussendlich auf das Tier auswirken. Die daraus entstehende Konsequenz ist, dass bei der Verwendung von Kraftfutter, Grundfutteranalysen vorliegen sollten. Nur so kann eine gut funktionierende Ration für den jeweiligen Bedarf konzipiert werden. WIE VIEL
FRESSEN MEINE TIERE?
Die Futteraufnahme ist maßgeblich an der Energieversorgung beteiligt. Ziel sollte es sein, eine TM Aufnahme von 22-25 kg zu erreichen. Alles darunter deutet darauf hin, dass das Management des Betriebes durchleuchtet werden muss.
MILCHEIWEISSGEHALT ALS INDIKATOR
Der Milcheiweißgehalt in der Milch gibt uns einen Rückschluss über die Energieversorgung der Kühe. Das angeflutete Protein, welches über Grund- sowie Kraftfutter im Verdauungstrakt der Kuh ankommt, wird von den Pansenbakterien unter Energieaufwand zu Mirkobenprotein aufgebaut. Je mehr Energie vorhanden ist, desto höher ist anschließend die Menge an Mikrobenprotein, welche dann in Form von Aminosäuren ins Blut übergeht und den Milcheiweißgehalt dementsprechend beeinflusst. Bei einem Wert von 3,4 sprechen wir von einer neutralen Energieversorgung. Werte unter 3,2 deuten auf einen Energiemangel hin, wo hingegen Werte über 3,8 einen Energieüberschuss anzeigen. Im Laufe der gesamten Laktation sollte der Milcheiweißgehalt maximal um 0,6 % ansteigen. Alles darüber hinaus birgt die Gefahr, dass die Kühe zum Ende hin verfetten und in der nächsten Laktation Probleme verursachen. Überschüssige Energie wird stets in Körperfett umgewandelt. Somit kann auch mittels der Rückenfettmessung der genaue Konditionszustand der Kühe erfasst werden. Ihr Lugitsch Fütterungsberater berät Sie gerne rund um das Thema Energieversorgung.